12 July 2008

der vier Frauen WG


In Brasilien hatte ich schon von WGs im Ausland gehört, aber die Alltäglichkeit war mir unbekannt. Als ich nach Leipzig ging, zog ich in einer WG ein. Eine Bekannte, die aus Deutschland ist und in der Universität von Curitiba gelernt hat, lud mich ein, um in dem selben Haus zu wohnen. So fing ich an „persönliche“ Erfahrung mit einer WG zu machen.

Dort wohnten wir zu viert – „ die WG der 4 Frauen“ – und jede hatte sein privates Zimmer, aber der Flur, die Küche, das Balkon und Badezimmer wurden von allen benutzt. Jede hatte schon ihre Sachen an bestimmten Platze, so dass kein Chaos herrschen konnte. Ich hatte wenig dabei, dann war es nicht schwer Platz für meine Sachen zu finden: eine Matratze, einen Schrank, den man leicht aufbauen konnte, eine Tischlampe und mein Fahrrad. Dazu noch eine Beleuchtung, eine Tasse, zwei Gläser und eine Backschüssel. Das war es.

Einen Blick ins Badezimmer. Überall standen im Raum verschiedene Cremes, Haartrockner, Shampoos, Zahnpasta, Bürsten... nur Dinge, die eine Frau normalerweise für notwendig hält und damit das ganze Badezimmer füllt. Ich meine jetzt, wie wäre es dann gleichzeitig mit vier Frauen, die alles mindestens doppelt haben! Keine einzige Ecke übrig! Dazwischen stand ein Pinguin aus Stroh, der von Zeit zu Zeit in eine andere Ecke des Badezimmers geschleppt wurde.

Schon in der Küche, dort herrschten die Tassen, Teekannen und Töpfe. Verschiedene Lichte und Kerzen wurden immer angemacht und angezündet. Die Zeit von jedem in der Küche war anders, das hing von den Terminen des Tages ab. Gelegentlich war man allein, manchmal zu zweit, aber wenn die vier sich dort trafen und zur selben Zeit kochten... und jede kochte etwas anderes!! Würde ich schon sagen, das es gefährlich war, weil begeisterte Gespräche dazu gehörten und ein gemeinsames Hin und Her herrschte. Falsche Wörter und Sätze wurden gesprochen, die uns alle Stundenlang zum Lachen brachten. Notizen auf Deutsch und auf Portugiesisch wurden gemacht. Dazu spielten auch Lieder aus dem alten Radio, z.B. Weihnachtmusik, Schlager, Pop, Werbung...

Es waren schöne Monate, die ich in der WG der „4 Frauen“ verbracht habe!



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